Sarah Raich liest aus ihrem Roman »Hell und Laut«
Di., 06. Feb.
|TTZ Marburg
In der Veranstaltungsreihe »Narrative um Weiblichkeit, Selbstbestimmung und Mutterschaft«
Zeit & Ort
06. Feb. 2024, 19:00
TTZ Marburg, Software-Center 3, 35037 Marburg, Deutschland
Über die Veranstaltung
Zum Auftakt des neuen Lesejahres begrüßt das Marburger Literaturforum die österreichische Autorin Sarah Raich mit ihrem Roman »Hell und Laut« in Marburg. Die Lesung ist Teil der Veranstaltungsreihe Narrative um Weiblichkeit, Selbstbestimmung und Mutterschaft.
Darum geht's:
Das Leben der ersten deutschen Dichterin vor dem schillernden Panorama des Frühmittelalters
Warum kann Hrotsvit sich einfach nicht anpassen? Immer bringt ihr Eigensinn sie in Schwierigkeiten. Statt der Predigt zu lauschen, korrigiert sie das Latein des Priesters. Statt harmloser Muster webt sie einen nackten König, der ein Schwein reitet. Statt die vereinbarte Ehe mit einem grausamen Herzog einzugehen, versucht sie zu fliehen. Niemand verurteilt es, wenn ihr Verlobter sie schlägt oder mächtige Hofmitglieder sich an ihr vergehen wollen. Immer wieder soll sie sich einem fremdbestimmten Leben fügen, wie es sich für eine Frau gehört. Doch Hrotsvit hat andere Pläne. Ihr Herz gehört den Büchern, und sie will selbst Stimme sein für all die ungehörten Frauen. So gelangt sie über Umwege ans Stift Gandersheim, wo sie Dramen verfasst, in denen Frauen ihre Vergewaltiger beschämen und offenbaren, dass sie über das verfügen, was ihnen von der Kirche abgesprochen wird: eine Seele.
Ein mitreißender Roman über das Leben der Hrotsvit von Gandersheim, die als erste deutsche Dichterin gilt und deren bemerkenswerte Dramen an #MeToo erinnern – und das im 10. Jahrhundert.
Sarah Raich, geboren 1979, besuchte das nach Hrotsvit benannte Roswitha-Gymnasium in Bad Gandersheim, entdeckte aber erst Jahre später die feministischen Texte Hrotsvits für sich und fragt sich, warum diese außergewöhnliche Dichterin zu Unrecht vergessen wurde. Zu ihren bisherigen Veröffentlichungen gehören die Kurzgeschichtensammlung Dieses makellose Blau sowie die Jugendromane All That’s Left und Equilon.
Veranstaltet von
Marburger Literaturforum e.V. in Kooperation mit