
Sarah Diehl liest aus ihrem Buch „Die Freiheit, allein zu sein“
Di., 21. Nov.
|TTZ Marburg
In der Reihe „Narrative um Weiblichkeit, Selbstbestimmung und Mutterschaft – ein Diskurs zwischen Literatur, Medien und Wissenschaft“


Zeit & Ort
21. Nov. 2023, 19:30 – 21:00
TTZ Marburg, Software-Center 3, 35037 Marburg, Deutschland
Über die Veranstaltung
Im Rahmen der Reihe „Narrative um Weiblichkeit, Selbstbestimmung und Mutterschaft – ein Diskurs zwischen Literatur, Medien und Wissenschaft“ stellt Sarah Diehl ihr Debattenbuch Die Freiheit, allein zu sein – eine Ermutigung vor, das 2022 erschien.
Je mehr Freundschaften und Projekte, je fester der Job und die Partnerschaft, desto größer das Lebensglück? In ihrem aufrüttelnden Debattenbuch zeigt Sarah Diehl, wie trügerisch diese Vorstellung ist und warum vor allem Frauen immer noch zu wenig Räume zum Alleinsein haben. Dabei ist es nicht nur der Grundstein eines verantwortungsvollen Miteinanders – es ist die Triebfeder für Reflexion und Veränderung sowie ein elementarer Teil der Selbstfürsorge.
Frauen hatten im Laufe der Geschichte kaum ein »Zimmer für sich allein«. Auch heute gilt die Kleinfamilie als Garant für ein glückliches Leben. Anhand von kulturhistorischen Betrachtungen, Interviews mit Frauen, aber auch Männern sowie der Erkundung verschiedener Lebensentwürfe offenbart Sarah Diehl die Fallstricke dieser Annahme. Dabei blickt sie ebenso auf die Bedeutung des Alleinseins innerhalb der Familie oder Partnerschaft wie in der Öffentlichkeit, in der politischen und kreativen Arbeit, in der Natur oder auf Reisen. Sie fordert den Erhalt der Einsamkeit und ermutigt alle, das Alleinsein immer wieder bewusst zu suchen. Denn so entziehen wir uns der Bewertung durch andere und erkennen unsere wahren Bedürfnisse. Alleinsein ist eine elementare Freiheitserfahrung, die allen ganz selbstverständlich zugänglich sein muss.
Sarah Diehl, geboren 1978, hat Museologie, Afrikawissenschaften und Gender Studies studiert und lebt als Autorin und Aktivistin in Berlin. Sie arbeitet zum Thema »Reproduktive Rechte im internationalen Kontext«, hat hierzu bereits zwei Anthologien herausgebracht und einen preisgekrönten Dokumentarfilm gedreht: ›Abortion Democracy: Poland/South Africa‹. 2014 gründete sie die Organisation Ciocia Basia, die Frauen dabei unterstützt, sichere Schwangerschaftsabbrüche zu bekommen. 2012 erschien ihr Roman Eskimo Limon 9 im Atrium Verlag, 2014 die viel beachtete Streitschrift Die Uhr, die nicht tickt im Arche Literatur Verlag. Sarah Diehl ist als Autorin eine der wichtigsten Stimmen zu weiblicher Selbstbestimmung im deutschsprachigen Raum. Weitere Infos unter Home | Sarah Diehl (sarah-diehl.com).
Veranstaltet von
Marburger Literaturforum e.V.
in Kooperation mit Kulturelle Aktion Marburg – Stroemungen e.V.
Gefördert durch die Stadt Marburg